Das Thema Corporate Social Responsibility (CSR) ist nach wie vor aktuell, und da wir oft um Tipps gebeten werden, haben wir uns mit dem Thema in unserem Artikel beschäftigt.
Definition der Corporate Social Responsibility
CSR bedeutet „die freiwillige Berücksichtigung sozialer und ökologischer Belange durch die Unternehmen bei ihrer Geschäftstätigkeit und ihren Beziehungen zu den Akteuren“ laut der Definition des französischen Wirtschaftsministeriums.
Oder einfacher ausgedrückt: der Beitrag von Unternehmen zu einer nachhaltigen Entwicklung.
Die Umsetzung der sozialen Verantwortung von Unternehmen ist also keine Pflicht im rechtlichen Sinne des Wortes. Und dennoch ist es ein Risiko, sich nicht mit CSR zu befassen.
Weshalb Unternehmen an ihrer CSR arbeiten sollten
CSR ist aus rein wirtschaftlicher Sicht ein Kostenfaktor. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten kann es verlockend sein, die soziale Verantwortung von Unternehmen zu vernachlässigen.
Derzeit herrscht ein Kampf um Talente. Und diese Talente interessieren sich immer mehr dafür, was Unternehmen in Sachen CSR tun. Und das sogar, bevor sie überhaupt in Erwägung ziehen, in das Unternehmen einzutreten. Ebenso verlassen Mitarbeiter Unternehmen wenn sie der Meinung sind, dass der Arbeitgeber in dem Belang nicht genug tut.
Kurz gesagt: CSR ist eine wichtige Säule Ihrer Arbeitgebermarke.
Daher gibt es natürlich auch immer mehr Initiativen, die von den Unternehmen selbst vorangetrieben werden. Wir möchten zwei von ihnen erwähnen, die uns besonders am Herzen liegen:
- Nachhaltige Initiativen, mit denen wir 2021 die Trophäe CSR der Region Grand Est in der Kategorie Sozialer Einfluss erhalten haben. Dies ist eine Auszeichnung für unsere Hilfe bei der beruflichen Eingliederung von Jugendlichen durch Sport.
- Das Forum für nachhaltige Wirtschaft, dessen Maßnahmen gerade umgesetzt werden, das wir unterstützen und an dem wir teilnehmen.
Umfrage von PROEVOLUTION zu CSR
Begleitend zu diesen Maßnahmen haben wir auf unserer LinkedIn-Seite unter unserer Community eine Umfrage initiiert.
Dabei befragten wir unsere Community dazu, ob ihr Unternehmen ihrer Meinung nach genug im Bereich CSR unternimmt.
Vorab sei gesagt, dass der Umfang dieser Studie zwar begrenzt ist, sie aber dennoch interessant ist.
42% der Befragten sind der Meinung, dass ihr Unternehmen genug tut in diesem Bereich.
Beunruhigend sind jedoch die 57%, die der Meinung sind, dass ihr Unternehmen nicht genug tut. Und besonders die restlichen Befragten, die der Meinung sind, dass ihr Unternehmen nichts tut.
Diese Zahlen mögen enorm erscheinen. Schließlich wird im Moment so viel über dieses Thema gesprochen, dass man meinen könnte, die Unternehmen würden sich bereits mit dem Thema beschäftigen.
Als Arbeitgeber oder Personalverantwortlicher wäre es wohl wichtig, dieselbe Art von Umfrage anonym (damit ehrliche Antworten nicht verzerrt werden) intern durchzuführen.
Denn wenn man hingegen Führungskräfte befragt, gibt es nur wenige die sagen, dass sie nichts oder nicht genug tun.
Es ist diese Lücke zwischen der Wahrnehmung der Geschäftsleitung und der der Mitarbeiter, die zu Kündigungen führen kann!
Denn ja, man kann von „Greenwashing“ oder „Socialwashing“ sprechen, die im Rahmen der CSR nicht zählen!
Wie kann man also wirklich CSR umsetzen? Im Folgenden geben wir Ihnen einige Tipps und Tricks dazu.
15 Tipps, wie Sie Ihre CSR wirklich ausbauen können
Wir werden Ihnen jedoch nicht vorschreiben, was Sie tun sollen. Wir werden Ihnen nicht raten, entweder Eisbären in der Antarktis zu retten oder Bäume auf der Firmenterrasse zu pflanzen. Diese Themen müssen persönlich und verkörpert sein. Und genau darauf werden wir unsere 15 Tipps aufbauen:
Binden Sie die Geschäftsführung zuerst ein
Wenn es einem Unternehmen nicht gut geht, liegt die Quelle in erster Linie oft auf der Ebene der Geschäftsleitung.
Natürlich ist es nicht unsere Absicht, Geschäftsführern Schuldgefühle einzureden, da ihre Position ohnehin schon schwierig ist. Vielmehr soll sichergestellt werden, dass das Management die notwendigen Schritte unternimmt, um die soziale Verantwortung des Unternehmens zu verkörpern.
Unser erster Rat geht also an die Geschäftsleitung. Es ist ihre Aufgabe, die Initiative zu starten und so weit wie möglich mit gutem Beispiel voranzugehen.
Identifizieren Sie die wichtigsten Herausforderungen
Es gibt so viele Möglichkeiten, wenn es um CSR geht.
Für manche Unternehmen liegt der Fokus in dem Bereich Ökologie. Andere wiederum legen den Schwerpunkt auf soziale Aspekte. Diese Kategorien können übrigens noch weiter unterteilt werden. Sollen etwa Bäume gepflanzt werden oder soll auf Elektroautos umgestiegen werden? Sollte die Jugendarbeit gefördert oder in Tierschutz investiert werden? Werden behinderte Personen oder Migranten eingestellt?
Die Prioritäten können also abhängen von :
- vor allem von Ihren persönlichen Bemühungen,
- von denen Ihrer Mitarbeiter, die Sie durchaus befragen sollten,
- Ihrer eigenen Branche. Denn vielleicht sind Sie direkt Teil der Antwort,
- die aktuellen Herausforderungen im geopolitischen Kontext,
- Ihrer Familie und der Ihrer Angestellten. Diese können in ihrem privaten Umfeld dann mit Stolz ihre Zugehörigkeit zu Ihrem Unternehmen zeigen.
Legen Sie eine klare CSR-Richtlinie fest
CSR zu betreiben ist gut, aber dies wird keine Auswirkungen haben, wenn Ihre Mitarbeiter und Ihr Netzwerk nichts davon wissen. Daher ist es wichtig, dies auch zu zeigen. Und wie könnte man besser kommunizieren und gleichzeitig diese soziale Verantwortung verkörpern als mit einer ordentlichen CSR-Politik?
Diese Richtlinie kann dann intern verbreitet werden, z. B. auf Ihrer Unternehmenswebsite.
Verfassen Sie also eine klare CSR- Richtlinie, die Ihre Ziele, Werte und Verpflichtungen im Bereich der Nachhaltigkeit definiert. Erstellen Sie Ihre Richtlinie möglichst gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern, da diese dadurch stärker eingebunden werden.
Beachten Sie die Nachhaltigkeitsziele
Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) können als Leitfaden dienen, um Ihre Initiativen mit den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung in Einklang zu bringen.
Auf diese Weise können Sie bereits festlegen, dass Ihre ausgewählten Maßnahmen als Aktion für nachhaltige Entwicklung anerkannt werden, und auch leichter kommunizieren.
Integrieren Sie CSR in Ihren Betriebsalltag
Natürlich hängt dies von Ihrem Tätigkeitsbereich und den Entscheidungen ab, die Sie bei Ihren CSR-Prioritäten getroffen haben. Wenn möglich, sollten Sie daher nachhaltige Praktiken in Ihre gesamte Lieferkette integrieren, von der Produktion über den Vertrieb bis hin zu Marketing und Vertrieb.
Sie sollten möglichst viel dafür tun, dass alle Beteiligten und Berufsgruppen in Ihrem Unternehmen diese Maßnahmen vor Ort tragen können.
Dadurch wird sie am besten verkörpert und authentisch!
Schulen und sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter
Obwohl das Thema der Einbindung der Teams in mehreren Punkten auftaucht, ist es von grundlegender Bedeutung, dass es in einem eigenen Punkt erwähnt wird.
Denn wenn die soziale Verantwortung nur auf das Marketing beschränkt bleibt, besteht die Gefahr, dass sie von den Mitarbeitern in Frage gestellt wird. Dies führt dann zum Gegenteil:
- negatives Marketing aufgrund von Greenwashing.
- eine Entfremdung der Mitarbeiter, die das Unternehmen im weiteren Sinne nicht für aufrichtig halten.
- Im schlimmsten Fall strafrechtliche Sanktionen.
Das Onboarding von Mitarbeitern, auch von neu eingestellten, darf daher nicht vernachlässigt werden.
Dies geschieht natürlich durch den Manager, aber auch durch die Personalabteilung. Und es kann in Form von Schulungen oder ganz konkret durch die direkte Einbindung der Mitarbeiter in die Maßnahmen erfolgen.
Arbeiten Sie mit verschiedenen Beteiligten zusammen
Es gibt zahlreiche Interessengruppen. Wir haben uns bereits mit der Rolle des Managements und der Mitarbeiter ausführlich beschäftigt, doch auch Ihren Kunden und Lieferanten sind wichtig bei diesem Thema.
So können Sie sich beispielsweise dagegen entscheiden, mit einem Kunden zusammenzuarbeiten, dessen Werte im Widerspruch zu Ihren CSR-Verpflichtungen stehen. Dies mag eine wirtschaftlich schwierige Entscheidung sein, die Ihnen jedoch eine umso größere Glaubwürdigkeit verleiht.
Dasselbe gilt für Lieferanten: In Ausschreibungen ist es üblich, von Lieferanten die Einhaltung einer Charta zu verlangen, die sich auf die eigenen CSR-Verpflichtungen bezieht.
Darüber hinaus sollten Sie mit NGOs oder engagierten Vereinen zusammenarbeiten, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und Partnerschaften aufzubauen.
Reduzieren Sie die Umweltbelastung
Das Thema Umwelt spielt bei den mit CSR verbundenen Erwartungen eine wichtige Rolle.
Daher ist das Thema ein Anliegen, das von allen Unternehmen, auch im Dienstleistungsbereich, aufgegriffen werden muss.
Ziehen Sie daher Bilanz über die Auswirkungen Ihres Unternehmens auf den CO²-Ausstoß. Überlegen Sie, wie Sie diese reduzieren können, es kann viele Lösungen geben:
- mehr auf Recycling setzen
- Wasser aus dem Wasserspender oder Wasserhahn statt aus der Flasche trinken
- den Fuhrpark mit Elektroautos erneuern
- lokal hergestellte Produkte verwenden
- Home-Office stärker vorantreiben, als das Pendeln durchzusetzen
- weniger ausdrucken
- Heizung/Klimaanlage sparsam verwenden
- den Posteingang regelmäßig aufräumen
Es gibt viele Lösungen in dieser Richtung und oft sind sie nicht kompliziert umzusetzen.
Fördern Sie Vielfalt und Inklusion
Weil Vielfalt eine Bereicherung ist, sollten Sie dafür sorgen, dass sie sich auch innerhalb Ihrer Mitarbeiter wiederfindet. Junior- und Seniorprofile im gleichen Team zu haben bereichert beide Seiten. Dasselbe gilt für Menschen unterschiedlicher Herkunft oder Menschen mit Behinderungen.
Bei Ihren Rekrutierungen sollten Sie keine Vorurteile haben und stattdessen diese Vielfalt fördern.
Schaffen Sie dahinter ein integratives Arbeitsumfeld, das die Chancengleichheit fördert.
Kommunizieren Sie auf transparente Weise
Dies ist ein häufiger Fehler in Unternehmen. Sie können zwar viele Maßnahmen umsetzen, aber wenn Sie nicht darüber kommunizieren hat das zur Folge, dass die Mitarbeiter dies nicht sehen.
Und somit entsteht der Eindruck, dass nichts getan wird.
Natürlich sollte diese Kommunikation geschickt und angemessen sein. Es geht nicht darum, großspurig aufzutreten oder Schuldgefühle zu wecken, sondern dafür zu sorgen, dass sich jeder mit dem Thema auseinander setzt! Auf diese Weise steigt die Motivation.
Intern sollte dies über den Vorgesetzten geschehen (bei Besprechungen oder einfach im Austausch). Oder noch offizieller über eine interne Information (Mitarbeiter-Newsletter, Bildschirme in den Fluren, Memos, …).
Und extern muss das gesamte Spektrum des Marketings berücksichtigt werden: Unternehmenswebsite, Karriereseite, soziale Netzwerke, E-Mailing …
Sie sollten jedoch vermeiden, Flyer auf nicht recycelbarem Papier an alle Ihre Kunden zu versenden und gleichzeitig darüber zu berichten, dass Ihr Unternehmen Bäume pflanzt 😉
Denken Sie außerdem daran, dass die Zielgruppe und der Kommunikationskanal aufeinander abgestimmt sind. Wenn Ihr Engagement zum Beispiel für junge Menschen wichtig ist, die Sie rekrutieren wollen, gehen Sie in soziale Netzwerke, in denen sie sich aufhalten (z. B. Instagram, Tik Tok …).
Beteiligen Sie sich und Ihre Mitarbeiter an lokalen Aktionen
Der lokale Bezug hat für die soziale Verantwortung von Unternehmen eine sehr starke Bedeutung.
Dadurch kann mehr erreicht werden als durch eher globale oder nationale Aktionen, denn jeder fühlt sich eher von Maßnahmen angesprochen, deren Ergebnisse in seiner unmittelbaren Umgebung zu sehen sind.
Diese Unterstützung kann finanziell sein, z. B. durch Sponsoring. Sie kann aber auch dadurch erfolgen, dass Ihre Mitarbeiter zu ehrenamtlicher Arbeit angeregt werden. Einige Unternehmen erlauben es ihren Mitarbeitern, einen Teil ihrer Arbeitszeit für die Arbeit in lokalen Organisationen zu verwenden.
Gehen Sie bei Ihren Maßnahmen ethisch vor
Es mag wie ein Pleonasmus klingen, aber beim Thema soziale Verantwortung der Unternehmen ist ethisches Handeln gefragt.
Auch wenn die CSR per Definition ethisch erscheint, darf sie nicht vom Rest Ihrer täglichen Handlungen getrennt werden.
Beispielsweise wird sich die Einhaltung Ihrer Engagements in Ihren Geschäfts- und Managementbeziehungen auf Ihre CSR auswirken. Wenn Sie eine schlechte Publicity haben, wird die Glaubwürdigkeit Ihrer Maßnahmen systematisch in Frage gestellt. Employer Branding und E-Reputation sind eng miteinander verbunden.
Messen Sie die Ergebnisse im Laufe der Zeit
Nein, CSR ist kein One-Shot. Es handelt sich um ein langfristiges Engagement. Und welche Ziele Sie auch immer im Vorfeld für CSR definiert haben, sie müssen SMART sein:
- Spezifisch: Die Maßnahmen müssen spezifisch sein.
- Messbar: Sie sollten messbar sein. Zum Beispiel die Auswirkung auf den CO²-Ausstoß oder die Anzahl der unterstützten Personen.
- Erreichbar: Ist das Ziel nicht erreichbar, werden die Mitarbeiter wahrscheinlich schnell aufgeben.
- Realistisch: CSR sollte für Ihre Mitarbeiter keine Angst auslösen, daher sollten die zu setzenden Ziele die tatsächlich mögliche Reichweite berücksichtigen.
- Time/Zeitlich: Sie sollten Fristen setzen, um Bilanz zu ziehen und sich zu vergewissern, dass Sie das Ziel erreichen, oder gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Führen Sie auf diese Weise Leistungsindikatoren ein. Und planen Sie im Laufe der Zeit regelmäßige Meilensteine, um diese zu analysieren.
Passen Sie sich an und bleiben Sie aufmerksam
Die soziale Verantwortung von Unternehmen und die damit verbundenen Erwartungen können sich im Laufe der Zeit ändern. Die Prioritäten, die Sie zu Beginn Ihrer Maßnahmen gesetzt haben, können im Laufe der Zeit für Ihre Mitarbeiter und die breitere Öffentlichkeit an Bedeutung verlieren. Darüber hinaus kann es auch zu Änderungen der gesetzlichen Bestimmungen kommen.
Behalten Sie also immer die Erwartungen an CSR im Auge und passen Sie Ihre Prioritäten entsprechend an.
Haben Sie Geduld
Abschließend sollten wir mit der weit verbreiteten Meinung brechen, dass CSR schnell umgesetzt werden kann. Wenn man sich wirklich für diese Themen einsetzen und seine Mitarbeiter einbeziehen will, muss man täglich daran arbeiten.
In einigen großen Unternehmen werden eigene Verantwortliche oder ein ganzes Team eingestellt, die sich mit dem Thema CSR beschäftigen.
Schlussfolgerung zu unseren Ratschlägen
Wir hoffen, dass diese Tipps zur Einführung und Begleitung Ihrer CSR Sie inspiriert haben. Und natürlich, dass Sie vielleicht Lust haben, diese Maßnahmen weiterzuentwickeln. Auch wenn soziale Verantwortung ein Prozess ist, der von den Mitarbeitern selbst ausgehen sollte, können Sie sich von Experten helfen lassen, um die Einführung und Umsetzung dieser Maßnahmen zu steuern. Zögern Sie also nicht, uns zu kontaktieren!