Bringt die neue Generation in die Arbeitswelt wirklich Veränderungen mit sich?
Im Arbeitsumfeld folgen verschiedene Generationen aufeinander und zweifellos haben Sie bereits einige Unterschiede bemerkt. Werte im Bereich der sozialen Verantwortung von Unternehmen (CSR), eine Vorliebe für Homeoffice oder vielleicht sogar ein weniger starkes Engagement für ihr Unternehmen? Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie die Generation Z die Arbeit sowohl in Frankreich als auch in Deutschland wahrnimmt.
Wer ist die Generation Z?
Die Generation Z umfasst junge Menschen, die zwischen 1997 und 2010 geboren wurden. Diese Generation tritt nun in den Arbeitsmarkt ein und würde 2 Milliarden der Weltbevölkerung ausmachen. Man kann daher erwarten, dass sie 2025 etwa 27% der Arbeitskräfte stellen wird.
Da sie mit dem Internet aufgewachsen ist, neigt diese Generation im Allgemeinen zur Nutzung neuer Technologien, sozialer Netzwerke und Innovationen.
Für viele von ihnen ist der Übergang von der Ausbildung in die Arbeitswelt eine echte Herausforderung. Laut einer von Job Teaser in Zusammenarbeit mit Kantar, einem Marktforschungs- und Meinungsforschungsunternehmen, durchgeführten Studie namens Karrierebarometer 2023/2024 sind einige Zahlen eindeutig.
Der Übergang ist von Zweifeln an den eigenen Fähigkeiten und finanziellen Sorgen geprägt: 20% der französischen Studierenden empfinden Stress aufgrund der fehlenden konkreten Anwendung ihrer Ausbildung in der Arbeitswelt und 48% (fast jeder zweite junge Mensch!) haben Angst, ihren Lebensunterhalt nicht finanzieren zu können.
Die jungen Deutschen haben weitere Ängste: 28,9% fürchten, ihren Job aufgrund der Nutzung von KI zu verlieren. Bei den anderen Altersgruppen haben höchstens 13% diese Sorge. Technologische Entwicklungen werden daher für einige junge Menschen dieser Generation Z zu einem echten Anliegen.
DAS GEHALTSKRITERIUM FÜR DIE GENERATION Z AM ARBEITSPLATZ
Die Angst, ihren Lebensunterhalt nicht finanzieren zu können, bleibt nicht ohne Folgen. Das Gehalt war schon immer eines der wichtigsten Kriterien bei der Arbeitssuche. Für 47% der französischen Generation Z ist das Gehalt das wichtigste Kriterium bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes.
Laut einer Umfrage der Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. gaben 81% der Befragten (alle aus der Generation Z) an, dass das Einkommen wichtig ist, im Gegensatz zu einer hohen sozialen Bedeutung oder dem Ansehen, die zu den am wenigsten wichtigen Aspekten bei der Karrierewahl gehören.
Bei ihren österreichischen Nachbarn gaben 3 von 10 jungen Menschen an, eine Gehaltserhöhung zu verlangen, und erklärten, dass das Unternehmen, in dem sie arbeiten, von ihnen abhängig sei.
DIE WAHL DER STELLE
Die Generation Z scheint auch hohe Ansprüche an das Arbeitsumfeld und die Teambeziehungen zu stellen. Ein respektvolles Arbeitsklima ist ihnen wichtig.
Junge Menschen suchen auch nach einer sinnvollen Arbeit: 52% möchten durch ihre Aufgaben motiviert und herausgefordert werden.
Auch die Work-Life-Balance ist der Generation Z wichtig. Diese kann sich auf verschiedene Weisen manifestieren, wie zum Beispiel durch Homeoffice oder die Einführung einer Vier-Tage-Woche.
Auf der anderen Seite des Rheins zeigte eine Umfrage von Civey, dass viele der Ansicht sind, dass die Generation Z zu viel Wert auf dieses Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit legt.
Homeoffice ist zu einem bedeutenden Argument in Vorstellungsgesprächen geworden.
DIE EINSTELLUNG ZUM HOMEOFFICE FÜR DIE GENERATION Z
In Deutschland hat sich das Homeoffice durchgesetzt und nimmt nun einen festen Platz im Alltag der Arbeitnehmer ein. Das Institut IFO führte im Mai 2023 eine Umfrage unter 9000 deutschen Unternehmen durch, aus der mehrere interessante Zahlen hervorgingen. Im Durchschnitt arbeiten die Deutschen einen Tag pro Woche von zu Hause aus, was Deutschland zu einem der Länder mit der höchsten Heimarbeit macht.
Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr: 60,1% der deutschen Führungskräfte sind der Meinung, dass ihre Mitarbeiter im Homeoffice genauso effektiv arbeiten wie im Büro.
Einige Führungskräfte in Deutschland glauben jedoch immer noch, dass die Arbeit im Büro mit höherer Produktivität verbunden ist. Unter diesen Führungskräften erklären 87%, dass dies auf eine bessere Kommunikation zwischen den Teams zurückzuführen ist, wenn sie am selben Ort sind. 77% erwähnen die einfache Wissensweitergabe innerhalb des Unternehmens und 51,8% argumentieren, dass die Teamführung einfacher sei.
In Frankreich begeistert das Homeoffice-System nicht die Massen. Das Land bleibt dem Präsenzmodell im Büro treu. Laut Statista arbeiteten nur 33% der Franzosen im Jahr 2023 mindestens einmal pro Woche im Homeoffice.
EINE LOYALITÄT AUF DIE PROBE GESTELLT
Die Situation scheint in Frankreich und Deutschland ähnlich zu sein: Die Generation Z ist mobil. Weniger loyal als ihre älteren Kollegen, zögern sie weniger, den Arbeitgeber zu wechseln, wenn sich eine bessere Gelegenheit bietet.
Laut der Medium Tagesschau suchen sogar 14% der Arbeitnehmer dieser Generation aktiv nach einer neuen Stelle.
In Deutschland wären mehr als zwei Drittel der 16- bis 24-Jährigen bereit, den Arbeitgeber zu wechseln, um einen Job mit mehr Flexibilität zu finden.
Diese Generation zeigt das stärkste Verlangen nach Veränderung.
WAS DIE GENERATION Z BEI DER ARBEIT SUCHT
Bei der französischen Generation Z sucht die Hälfte nicht unbedingt nach einem unbefristeten Arbeitsvertrag. Dies lässt sich durch eine potenziell größere Mobilität und den Wunsch erklären, nicht das Gefühl zu haben, wie ihre Eltern festgefahren zu sein.
Was die Organisationen betrifft, so erwägen nur 16% dieser jungen Menschen, für große Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern zu arbeiten. Eine überraschend niedrige Zahl, da internationale Konzerne anscheinend nicht mehr so beliebt sind.
Mehr oder weniger deutlich von den verschiedenen jungen Menschen der Generation Z geäußert, spielen auch die Werte des Unternehmens eine Rolle bei ihrer Stellenwahl. Laut einem Artikel von France Travail wären nur 19% dieser Generation bereit, in einer Organisation zu arbeiten, die ihre Werte nicht teilt.
In Deutschland ist die Situation ähnlich: Arbeitnehmer unter 30 Jahren sind ihrem Unternehmen gegenüber weniger loyal als ältere Arbeitnehmer. Der Rhein allein reicht nicht aus, um die Mentalität von einem Land zum anderen zu verändern
DER ARBEITSMARKT IN DEUTSCHLAND UND FRANKREICH
Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Arbeitsmarkt derzeit eher günstig für junge Menschen ist. Es sind oft die Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, neue Mitarbeiter zu finden.
Diese jungen Menschen haben hohe Erwartungen, auch weil sie es sich leisten können, da der Arbeitsmarkt zu ihren Gunsten steht. Dies gilt sowohl in Frankreich als auch in Deutschland.